Bauanleitung eines Prüfgenerators für den S-Meter-Abgleich nach DL7AHW

Da fast jedes S-Meter in Amateurfunkgeräten eine andere Sensibilität bzw. Genauigkeit vorweist, hatte ich mir die Aufgabe gestellt, ein Prüfgerät zu bauen: Ein Generator von 0.1 uV bis 50 mV in 2 Schritten, modifiziert für das 20-m-Band.

In der CQ DL Ausgabe 2/2000 hat Walter Staubach, DJ2LF eine Schaltung und deren Realisierung vorgestellt. Da aber alle S-Meter in 6dB/S-Stufe aufbereitet sind, störte mich die Einteilung der Scala in yVolt. Desweiteren sind die Abgleicharbeiten der meisten Empfänger bei 14 Mhz. Auch der Dynamikbereich war mir zu gering (nur bis S9). Wenn schon - denn schon bis S9+60 DBm, preiswerte Bauteile und Gehäuse. Einen 14Mhz-Quarz und die anderen Bauteile fand ich in der Bastelkiste.

Stromlaufplan des Prüfgenerators
Stromlaufplan des Prüfgenerators

Die Schaltung war innerhalb einer halber Stunde auf einer Lochrasterplatine aufgebaut und funktionierte auch auf Anhieb. Die Frequenz auf etwa 14,002 Mhz einstellen. Das Gehäuse vom Quarz muss geerdet werden.

Um einen grossen Dynamikbereich zu erhalten, benutzte ich einen 22nF Kondensator für die Auskopplung. Für die hohe Ausgangsspannung (9+60 DBm) nahm ich einen 560 Ohm und für den kleinen Spannungsbereich bis S9+5 einen 2 MOhm Vorwiderstand (experimentell ermittelt).

Ansicht des fertigen Prüfgenerators
Als Gehäuse dient eine Keksdose

Da mir die TEKO Gehäuse zu teuer sind, baute ich mit wenig Aufwand das Gehäuse aus dem Bodenblech einer Keksdose selber auf. Die Bleche lassen sich wunderbar mit einer normalen Schere ausschneiden. Die Breite war ja durch die Breite der Platine gegeben. Da ja an beiden Stirnseiten noch Kammern sein müssen, um das Gesamte HF-dicht zu machen, habe ich die Länge des Gehäuses grosszügig bemessen. Alle Seitenflächen hochgebogen und gut verlötet.

Wo die Spannungsversorgung 7805 (78L05) nun eingebaut wird, sind 2 kleine Bleche links in das Gehäuse eingelötet und die Anschlüsse des Spannungsreglers an Durchführungskondensatoren angelötet. Die Masse des Reglers direkt ans Gehäuse. Die Platine ist nur mit den Drahtanschlüssen für die Masse (mehrere Lötungen am Gehäuse) und Plus fixiert. Die andere Seite des Gehäuses bekommt nur eine Zwischenwand, wo die beiden Ausgangskabel mit der Abschirmung an der inneren Wand angelötet werden. Beim Durchbohren der dünnwandigen Bleche diese mit einer griffigen Zange festhalten... ACHTUNG Schnittgefahr!! Nun nur noch einen Deckel draufgelötet und fertig ist die "Wunderbox" hi...Als äusseres Gehäuse diente eine alte "Underberg" Dose. Die Löcher für die Schalter, das Poti und die SO239 Ausgangsbuchse habe ich mit der Schere eingestochen und hinterher entgratet...ruck-zuck...Nur noch die Teile einbauen und die Anschlüsse verbinden.

Innenansicht des Prüfgenerators
Innenansicht

Praktischer Aufbau
Der praktische Aufbau

Die HF-Spannungen werden über RG 174 HF-Kabel an einen Umschalter geführt und weiter an den 1 KOhm log. Poti ( vielleicht mal direkt mit einem 100 Ohm log probieren). Von dort wieder mit einem RG174 Kabel an die Ausgangsbuchse. Die Abschirmungen jeweils gut mit dem Gehäuse verlöten.

Da ich meinen FT890 einem mit einem geeichten Spannungsgeber geprüft hatte, und der Transceiver "sehr genaue" Ergebnisse lieferte, konnte ich das Gerät auf Referenz für die Messungen benutzen.

Die maximale Spannung zeigte 50 mV HF am "Scope" oder Hf-Spannungsmessgerät bzw. S9+60DB am S-Meter. Aber die minimale Spannung war noch zu hoch (S7 ). Sie sollte aber < S1 (0,1 yV) sein. Zum 1K-Poti (keinen kleineren Wert bekommen..!) einen 150 Ohm Widerstand parallel gelötet brachte jetzt max. etwa 50mV und min S5 (3,15 yV). Um noch weiter mit der Spannung herunterzukommen, einige Widerstände am Umschalter gegen Masse gelötet, bis der gesamte Widerstand hinter der 1. Leitung etwa 34 Ohm betrug. Die Spannung war jetzt runter auf 0.1yV (S1) und beim hochdrehen des Potis in der kleinen Spannungsstellung hat das S-Meter S9+5 DB angezeigt.

Nun mit dem Zirkel und Winkelmesser eine Scala aufgezeichnet und durch Vergleichsmessung die Scala beschriften. Zusätzlich habe ich noch eine Umrechnungstabelle auf das Gehäuse angebracht.

Viel Spaß beim Ausprobieren und Nachbauen.

Arthur Wenzel, dl7ahw@darc.de oder dl7ahw@web.de

DL7AHW http://people.freenet.de/dl7ahw


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Diese Seite wurde von DH7UAF am 02.01.2003 aktualisiert